Sternsingen gegen Kinderarbeit – Sternsinger in Bietigheim-Bissingen unterwegs zu den Menschen
„Die Sternsinger kommen!“ heißt es in den Tagen um den 6. Januar, dem Dreikönigstag, auch wieder in den katholischen Kirchengemeinden der Stadt Bietigheim-Bissingen. Mit dem Kreidezeichen „20*C+M+B+26“ bringen die Mädchen und Jungen in den Gewändern der Heiligen Drei Könige den Segen „Christus segne dieses Haus“ zu den Menschen und sammeln für Not leidende Kinder in aller Welt.
Anfang 2025 haben die Sternsinger in Bietigheim-Bissingen über 10.000 Euro gesammelt. „Schule statt Fabrik – Sternsingen gegen Kinderarbeit“ heißt das Leitwort der 68. Aktion Dreikönigssingen, bei der in allen 27 deutschen Bistümern wieder die Sternsingerinnen und Sternsinger von Tür zu Tür ziehen. Beispielland der Aktion rund um den Jahreswechsel ist Bangladesch, inhaltlich steht der Einsatz gegen Kinderarbeit im Mittelpunkt.
Mehr als 1,4 Milliarden Euro sammelten die Sternsingerinnen und Sternsinger seit dem Aktionsstart 1959. Inzwischen ist das Dreikönigssingen die weltweit größte Solidaritätsaktion, bei der sich Kinder für Kinder in Not engagieren. 2015 erfolgte die Aufnahme des „Sternsingens“ in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes.
Die Sternsinger in Bietigheim-Bissingen werden am Sonntag, 4. Januar 2026, im Gottesdienst um 11 Uhr in der St. Johanneskirche ausgesandt und zu den Menschen geschickt. Auch am Dreikönigstag selbst, am 6. Januar, sind Sternsinger in den Gottesdiensten um 9.30 Uhr in der Bietigheimer St. Laurentiuskirche und um 9.30 Uhr in der Kirche „Zum Guten Hirten“ in Bissingen dabei.
In der Stadt-Gemeinde St. Laurentius sind die Sternsinger dann am 6. Januar unterwegs, in St. Johannes in Bietigheim-Buch bereits am 4. und 5. Januar, jeweils ab 14.00 Uhr. In Bissingen besuchen die Sternsinger von Zum Guten Hirten am 4. und 5. Januar die einzelnen Haushalte der Gemeinde. Wer von den Sternsingern besucht werden möchte, sollte sich in den Gemeindebüros anmelden oder einen farbigen Zettel ausfüllen, der dem Gemeindemagazin „compass“ beilag, das vor Weihnachten an alle katholischen Haushalte in der Stadt kostenlos verteilt wurde. Neben den Geldspenden für das Kinderhilfswerk der Sternsinger bekommen die Sternsinger oft auch Süßigkeiten für ihren Einsatz gespendet, von denen sie freiwillig einen Teil an den Tafelladen in Bietigheim-Bissingen abgeben.
Weitere Infos zur Sternsingeraktion: www.sternsinger.de.
Hintergrundinformationen zur Sternsingeraktion:
Sternsinger heute …
Als Heilige Drei Könige verkleidet bringen Kinder rund um den Dreikönigstag am 6. Januar den Segen für das neue Jahr zu den Menschen und sammeln dabei wieder für Not leidende Kinder in aller Welt. Die Sternsinger aus den katholischen Gemeinden in Bietigheim-Bissingen beteiligen sich damit an der bundesweiten Sternsinger-Aktion, bei der Anfang 2025 rund 48 Millionen Euro gesammelt wurden.
… und damals
Das Sternsingen ist ein alter Brauch, der bis ins Mittelalter zurückreicht. Zuerst wurde er in Klöstern und Gymnasien von Bischofsstädten bekannt. Als Könige verkleidet, zogen Jungen durch die Gassen und spielten den Zug zur Krippe nach. 1958 griff das Päpstliche Kindermissionswerk den Brauch auf und gab ihm ein neues Ziel: Die Spenden der Aktion sind für Kinder in Not im globalen Süden bestimmt.
Was machen die Sternsinger?
Die Kinder singen an den Türen und in den Häusern Lieder und sagen einen gereimten Text auf, der von den Heiligen Drei Königen handelt. Sie schreiben mit Kreide „20*C+M+B+26“ über oder an die Türen. Die Zahl steht für das Jahr, die drei Buchstaben für die Anfangsbuchstaben des lateinischen Segenswunsches „Christus Mansionem Benedicat“, auf deutsch „Christus möge dieses Haus segnen“.
Gab es die Heiligen Drei Könige wirklich?
In der Bibel ist nicht von Königen die Rede, sondern von Magiern oder Sterndeutern, die sich auf den Weg zur Krippe machen. Diese Gelehrten hatten damals eine besondere Sternenstellung entdeckt und deuteten sie so, dass der neue Herrscher der Welt in Palästina geboren worden war. Sie zogen – laut Matthäus-Evangelium – vom Morgenland, damit könnte ein Gebiet im heutigen Irak gemeint sein, nach Bethlehem. Mehr Infos unter www.heilige-dreikoenige.de.
Was bedeuten die Geschenke Gold, Weihrauch und Myrrhe?
Gold steht für den König, Weihrauch für Gott und Myrrhe für den sterblichen Menschen; denn das Baumharz Myrrhe war wichtig bei der Einbalsamierung von Toten zur Zeit Jesu. Mit diesen drei Geschenken machten die Könige deutlich: Der neugeborene Jesus ist für uns König, Gott und Mensch zugleich.


