Gesamtkirchengemeinde

Seit dem Ende des Projektes “Kirche am Ort – Kirche an vielen Orten gestalten” im Jahr 2019 haben die Verantwortlichen der Gemeinden überlegt, wie künftig eine moderne und auf die Bedürfnisse der Gläubigen zugeschnittene Struktur aussehen kann, um in Zeiten von Priestermangel und zunehmender Belastung auch der Ehrenamtlichen Ressourcen zu bündeln und das Evangelium zu verkünden. Die alten und die in 2020 neu gewählten Kirchengemeinderäte aller Gemeinden haben intensiv an den Voraussetzungen zur Schaffung einer „Gesamtkirchengemeinde mit Verwaltungshoheit“ gearbeitet. In diesem Modell sollen vereinfachte Prozesse für alle Personal-, Vermögens- und Verwaltungsaufgaben auf Ebene der (dann rechtlich handlungsfähigen) Seelsorgeeinheit bei gleichzeitiger Beibehaltung der pastoralen Strukturen entstehen. Zentraler Kern dieser neuen Gesamtkirchengemeinde ist eine Ortssatzung, die sämtliche Rahmenbedingungen für das Wirken und das Zusammenspiel mit den jeweils rechtlich eigenständig bleibenden Kirchengemeinden regelt.

Am 10. November 2020 wurde durch Rottenburg die neue Gesamtkirchengemeinde urkundlich errichtet. Einen Tag später hat auch das Kultusministerium die Gesamtkirchengemeinde als Körperschaft des Öffentlichen Rechts anerkannt.

Mit Errichtung dieser Gesamtkirchengemeinde ist ein Gesamtkirchengemeinderat aus den Reihen der bisherigen Kirchengemeinderäte zu wählen. Ein Geschäftsführender Ausschuss übernimmt auf Ebene der Gesamtkirchengemeinde die laufenden Aufgaben, ähnlich der bisherigen Verwaltungsausschüsse auf Einzelgemeindeebene. Da die finanziellen und verwaltungstechnischen Aufgaben zentral gebündelt werden, soll ein durch den Gesamtkirchengemeinderat gewählter hauptberuflicher Gesamtkirchenpfleger die Gemeinden vor Ort entlasten, so dass mehr Zeit für unsere eigentliche Aufgabe als Kirche bleibt: Die Verkündigung des Evangeliums von Jesus Christus und der caritative und diakonische Dienst an unseren Mitmenschen. Die liturgischen Aspekte verbleiben in diesem Modell verantwortlich bei den Einzelgemeinden. Ein profiliertes und zielgruppengerechtes Angebot soll künftig noch mehr Gläubige in unserer Stadt an den Orten erreichen, an denen sie leben.